Herr Bauder, Ihr Unternehmen blickt auf eine über 165-jährige Geschichte zurück. Immer im Fokus das Dach. Heute zählt Bauder europaweit zu den bedeutendsten Herstellern von Dachsystemen. Welche spannenden Entwicklungen auf dem Dach gibt es?

Die großen aktuellen Themen Klimawandel und Wohnungsmangel haben direkte Auswirkungen auf das Dach. Der Ausbau von Dachgeschossen und vor allem die energetische Sanierung des Daches sind derzeit gefragt wie nie. Zudem geht die Entwicklung stark in Richtung vielfältiges Nutzdach.

Welchen Beitrag kann ein Dach zu mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und effizienter Nutzung von Energie leisten?

Unsere Dächer können hier einiges bewegen. Sicher abgedichtet, erhalten sie Gebäude über viele Jahrzehnte. Eine Hochleistungsdämmung reduziert den CO²-Ausstoß aus Gebäuden effektiv. Wir können auch nicht auf erneuerbare Energien umsatteln und dann alles durch schlecht gedämmte Dächer wieder hinausheizen. Gründächer erobern versiegelte Flächen für die Natur zurück, schaffen neue Lebensräume und speichern Wasser. Das beugt im Sommer Hitzeinseln oder bei Starkregen der Überlastung der Kanalisation vor. Und natürlich bietet ein Dach den optimalen Platz zur Energiegewinnung mit Photovoltaik.

Wie wird sich der Holzbau, Ihrer Meinung nach, in den kommenden Jahren entwickeln?

Wie die konsequente Sanierung und Nutzung von Dächern ist auch das Bauen mit Holz ein effektiver Hebel in der Klimawende. Es wird weiter an Bedeutung gewinnen und sich weiterentwickeln. Für diese Veränderungen braucht der Holzbau innovative Ansätze, die auch gewerkeübergreifend Lösungen bieten. Denn einfach so bauen wir uns mit Holz nicht aus der Klimakrise.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen im Holzbau?

Zentral ist bestimmt die Frage, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Holz aussieht – wie schützen wir den Wald, woher stammt das Holz, wie sehen eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft, Recycling und Rückbau aus usw. Hier gibt es ja schon vielversprechende Ansätze.

Doch ein großer limitierender Faktor bei der schnellen Umsetzung von klimapolitischen Maßnahmen ist nun mal der Fachkräftemangel. Wir können uns alle so viel ausdenken, wie wir wollen: Es ist das Handwerk, das die Lösungen auf die großen Fragen umsetzen wird. Wir werden keine Bau- und Klimaziele erreichen ohne gut ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker.

Es muss daher die zentrale Aufgabe sein, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern, sie kontinuierlich weiterzubilden und sie durch attraktive Rahmenbedingungen zu halten. Und wir sprechen von einem hart umkämpften Bewerberfeld, in dem es zudem stark um Faktoren wie neue Arbeitsmodelle und Flexibilität geht. Hier muss das Handwerk attraktive und umsetzbare Angebote machen.

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